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ich einen Schwiegersohn ohne Abitur.«
»Das macht nichts«, schreit Eva und hängt an Pfeiffers Hals, »wir werden uns schon
durchschlagen. - Außerdem will er vielleicht Schriftsteller werden.«
»Mit Vier plus im Deutschen?« jammert Papa Knauer.
Ein wilder Kreis umdrängt den Sieger. An die dreißig Arme, helle und braune, winken
Beifall; an die dreißig Stimmen, silberne und rauhe, jubeln ihm zu.
Hans Pfeiffer wächst sichtlich in die Höhe.
»Jetzt habe ich's geschafft: Ich fliege von der Schule und bekomme die Eva - ich, der
Primaner Hans Pfeiffer. Was zu beweisen war. - Übrigens, das hätte ich fast vergessen: Hier
ist mein Reifezeugnis, hier mein Doktordiplom, hier die Abrechnung meines Verlegers, und
hier, mein lieber Schwiegerpapa, was Sie am meisten interessieren dürfte, mein
Einkommensteuerbescheid.«
Aber nun kommt das traurige Happy-End:
Hans Pfeiffer ist nicht von der Schule geflogen. Und er hat auch die Eva nicht bekommen.
Das ging auch nicht. Denn Hans Pfeiffer war auf gar keinem Gymnasium. Und sein Direktor
hatte auch keine Tochter.
Hans Pfeiffer war überhaupt niemals in Babenberg.
Denn Babenberg gibt es gar nicht. Und solche Gymnasien, mit solchen Magistern und solchen
Lausbuben, gibt es erst recht nicht. Hat es auch niemals gegeben - oder höchstens im
Verschönerungsspiegel der Erinnerung.
Hans Pfeiffer, über dessen mangelnde Wahrheitsliebe verschiedentlich geklagt werden mußte,
hat die ganze Geschichte von A bis Z erlogen. Frei erfunden wie alle seine Geschichten.
Sogar sich selbst, mitsamt Marion und Literaturpreis, hat er erfunden.
Wahr an der Geschichte ist lediglich der Anfang: die Feuerzangenbowle.
Wahr sind auch die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und
die Sehnsüchte, die uns treiben. Damit wollen wir uns bescheiden.
ENDE
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