Indeks IndeksJackson Lilian Braun Kot, ktĂłry...18 Kot, ktĂłry lubił seryBogdanowicz Marta O dysleksji czyli specyficznych trudnośÂ›ciach w czytaniu i pisaniuKroniki ObernewtynCartland Barbara Znak miśÂ‚ośÂ›ci(1)2009 84. Weselne dzwony 2. McPhee Margaret OpowieśÂ›ć‡ przemytnikaJanrae Frank Journey of Sacred King 01 My Sister's KeeperVouk Voutcho Contes a dormir debout171. Bianchin Helen W śÂ›wiecie modyThe Billionaire's Command 2 Claimed Victoria VilleneuveDylan Morgan Principles of stage Hypnosis
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    »Ich muss also gehen?«, frage ich, obwohl ich ihr die Antwort an-
    sehe. Sie wirft mir einen entschuldigenden Blick zu, nickt dann je-
    doch. »In Ordnung«, sage ich, und der Raum verschwimmt um
    mich herum, als ich zum Verschwinden ansetze. »Gute Nacht,
    Viola.«
    5
    Viola
    Noch fünf Stunden bis zu der Party.
    Vier.
    Drei. Ich hätte den Tag mit Malen verbringen sollen, so vergeht
    die Zeit immer schneller. Ich fange an, in meinem Kleiderschrank
    herumzuwühlen und mich zu fragen, was ich heute Abend anziehen
    soll.
    »Du könntest dir eine neue Garderobe wünschen.« Dschinns
    Stimme kommt von irgendwo hinter mir. Dieses Mal fahre ich nicht
    zusammen  vermutlich habe ich mich inzwischen daran gewöhnt,
    dass er ständig auftaucht und wieder verschwindet. Ich seufze,
    wende mich von meiner wenig eindrucksvollen Kleiderauswahl ab,
    und mein Blick trifft auf seinen, als ich mich auf den Schreibtischs-
    tuhl fallen lasse.
    »Na sicher, eine neue Garderobe. Wirklich eine lohnende Ver-
    wendung für einen Wunsch. Was tragen die Mädchen eigentlich bei
    den Partys in Caliban?«, frage ich. »Ziehen sie sich dafür an?«
    »Ich nehm s an & oder eher aus. Sie tragen bei Partys nicht
    wahnsinnig viel & « Ich hebe beide Augenbrauen. Dschinn zuckt die
    Achseln und spricht weiter. »Irgendwie sehen alle Dschinn-Mäd-
    chen gleich aus, es kommt also eigentlich nicht so sehr drauf an.«
    »Du bist so was von romantisch.« Ich grinse und muss laut
    loslachen, als Dschinn sich galant verneigt und sich dann auf mein
    Bett plumpsen lässt.
    »Yeah, um ehrlich zu sein, nach einer Weile fallen einem die Un-
    terschiede zwischen einem Dschinn und dem anderen gar nicht
    mehr auf. Wir haben keine Namen, und wir sehen uns alle ziemlich
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    ähnlich  es wird ein bisschen schwierig, sie auseinanderzuhalten,
    gar nicht zu reden davon, dass man wegen einem bestimmten
    Dschinn romantisch wird.«
    »Das ist dermaßen abgedreht, die Vorstellung, dass du keinen
    Namen hast. Du bist Dschinn«, sage ich. Welche andere Person
    wäre er denn, wenn er diesen Namen nicht hätte? Irgendwie kriege
    ich die Vorstellung nicht ganz auf die Reihe.
    Dschinn lacht und antwortet fröhlich. »Kann schon sein. Aber
    das ist nur ein Name, den du mir gegeben hast. Wenn ich nach
    Caliban zurückgehe, bin ich einfach ein Dschinn & « Er unterbricht
    sich, und seine Augenbrauen ziehen sich zu einem verblüfften
    Gesichtsausdruck zusammen, den ich nicht recht verstehe.
    Ich will ihn gerade fragen, was er denkt, als er weiterspricht.
    »Jedenfalls gehen weibliche Dschinn halb nackt zu Partys. Es ist
    nicht so reizvoll, wie man meinen könnte, aber die Ältesten wollen
    es so haben.« Er fängt an, mit gelangweiltem Gesichtsausdruck an
    meiner Patchworkdecke herumzuzupfen.
    »Hey, Moment mal«, sage ich kopfschüttelnd. »Die Ältesten
    wollen, dass die Dschinn-Mädchen halb nackt kommen?«
    »Na ja & gewissermaßen. Es gibt nicht mehr viele Dschinn. Ich
    glaube, wir sind nur noch ein paar tausend. Deswegen gibt es ja
    auch das Protokoll und all das  die Vorschriften sind lediglich Ver-
    suche, dafür zu sorgen, dass wir nicht aussterben.«
    »Nackte Dschinn-Mädchen verhindern das Aussterben?«
    »Nein, aber es befördert die & äh & Fortpflanzung.«
    Ich zucke zusammen. »Tut mir leid, dass ich gefragt habe. Ich
    dachte, ihr seid unsterblich?«
    »In Caliban. Aber die vielen kleinen Ausflüge in die sterbliche
    Welt, in der wir altern, wirken sich auf die Dauer eben doch aus.«
    »Oh«, sage ich und schlucke krampfhaft, um mir mein schlechtes
    Gewissen nicht anmerken zu lassen.
    Dschinn zuckt die Achseln und wickelt sich einen losen Faden um
    die Finger. Ich wende mich wieder meinem Monitor zu und klicke
    mich durch die neu eingetroffenen Sachen auf der Website von
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    Gap. Dann sehe ich mich seufzend nach meinem Kleiderschrank
    um. Nichts darin hat auch nur entfernte Ähnlichkeit mit diesen
    Klamotten. Ich sollte wirklich öfter als ein Mal pro Jahr einkaufen
    gehen.
    Wie um die Angelegenheit noch schlimmer zu machen, sieht
    Lawrence, der mich abholen kommt, aus wie aus einer Modezeits-
    chrift. Er riecht nach Kaffee, weil er den ganzen Tag in einem Café
    in der Nachbarschaft gejobbt hat, aber irgendwie bringt er es fertig,
    dass das Aroma an ihm wirkt wie teures Rasierwasser statt des
    Geruchs nach Moccaccino.
    »Nimm das Schwarze«, rät Lawrence, nachdem ich ihm die mög-
    lichen Outfits vorgeführt habe.
    Dschinn, der währenddessen meine Stofftiere betrachtet hat,
    blickt zu mir auf. »Ich mag das Schwarze auch«, sagt er und begin-
    nt die Stofftiere zu sortieren, so, dass alle Katzen neben anderen
    Katzen sitzen.
    Lawrence mustert Dschinn und zuckt die Achseln. »Einstimmig
    also. Zieh das Schwarze an. Und beeil dich, wir müssen allmählich
    los.«
    Was ich in diesem Moment alles für einen Pinsel geben würde.
    Bei dieser Party aufzutauchen ist, als erschiene man zu ir-
    gendeiner bizarren Hollywood-Premiere. Ich kenne die ganzen
    Stars, aber nur eine Handvoll von ihnen weiß, wer ich bin. Ich beo-
    bachte sie, studiere sie, versuche eine Möglichkeit zu finden, wie ich
    diesen gigantischen Strudel aus Licht und Rot und Tanzen und Bier
    darstellen kann. Rote Becher sind im ganzen Vorgarten verstreut,
    und alle Türen und Fenster stehen offen. Aus dem Inneren des
    Hauses kommt ein Krachen, gefolgt vom zwitschernden Gelächter
    mehrerer Mädchen. Die Musik dröhnt derart laut, dass mein Herz
    zu vibrieren beginnt. Im Hof und auf der Straße parken schon so
    viele Autos, dass wir am Haus vorbei und noch fast einen Block
    weiter fahren müssen, bis wir einen Platz gefunden haben, und
    selbst dort ist das Hämmern der Musik noch zu hören.
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    »Warum bin ich hier?«, murmelt Dschinn, als wir durch die
    Dunkelheit auf das hell erleuchtete Haus zugehen.
    »Um mir moralische Unterstützung zu liefern?«, frage ich
    grinsend zurück.
    »Auf, Team Viola!«, sagt Dschinn und schwenkt ermutigend die
    Arme.
    Ich lache. »Okay, dann geh halt.« Die Worte fallen von meinen
    Lippen, bevor mir aufgeht, dass er sie als direkte Anweisung
    auffassen wird. Ich fange seinen Blick auf. »Ich meine & außer du
    möchtest gern bleiben.«
    Dschinn erwidert meinen Blick. »Ich bleibe lieber. Wer weiß, vi-
    elleicht ist dies ja der Abend, an dem du dich für einen Wunsch
    entscheidest.«
    »Wo wir es gerade von Wünschen haben, Vi, du könntest dir
    wünschen, ich hätte dran gedacht, Geld fürs Bier mitzubringen«,
    sagt Lawrence, während er in seiner Brieftasche herumwühlt und
    mehrere zerknüllte Quittungen auf dem Boden landen. »Na ja, ich
    bin mir sicher, wir kommen rein«, fügt er hinzu, als er meinen Blick
    auffängt  ich merke, wie meine Augenbrauen sich besorgt
    zusammenziehen.
    Lawrence geht aufs Haus zu, nickt den beiden kaum bekleideten
    Mädchen zu, die die Haustür flankieren, Eimer voller Dollarscheine
    in den Händen. Die Mädchen winken ihm zu, glitzernde Zähne und
    Plastikschmuck, und ich beobachte, wie er ihnen seine leere
    Brieftasche zeigt. Als er zu mir hinübernickt, verändert sich ihr
    Gesichtsausdruck.
    »Wir können euch nicht beide kostenlos reinlassen, das ist ir-
    gendwie nicht der Sinn bei den Bierbörsen«, sagt eine. Glaubt sie,
    ich hörte sie nicht? Ich hätte ihren Gesichtsausdruck nicht gesehen,
    als sie mich bemerkt hat? [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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