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Quinton schien von seiner Selbstbeherrschung beeindruckt.
Sie werden das Geld bei der Übergabe dabeihaben?"
Selbstverständlich", erwiderte. Zane, ohne mit der Wimper zu
zucken.
Quinton mochte es nicht, wenn er nicht die Kontrolle über alles
hatte. Es ist nicht in Ihrem Zimmer." Es hatte nichts darauf
hingedeutet, aber Zane hatte keine Zweifel, daß Quintons Leute bereits
sein Zimmer durchsucht hatten. Deswegen hatte Sheridan das Geld
an einem anderen Ort versteckt. Ein Aktenkoffer mit exakt der
Summe, die Zane mit Quinton ausgehandelt hatte, lag sicher im
Safe eines anderen Hotels.
Zane erwiderte Quintons kühles Lächeln. Nein", sagte er. Quintons
Lächeln vertiefte sich. Sie erinnern mich ein wenig an mich selbst,
als ich meine ersten Geschäfte machte."
Zane wußte nie, woran er bei Quinton war. Einmal schien er ihm die
Freundschaft anzubieten, dann behandelte er ihn wieder von oben
herab. Ich bin kein Neuling auf dem Gebiet, Mr. Quinton, wenn
Sie das meinen, aber ich fasse es als Kompliment auf."
Das sollten Sie auch". Quinton hatte keine Lust mehr, sich
noch weiter zu unterhalten. Gut, dann haben wir ja alles
besprochen. Wir machen die Übergabe, wenn ich abreise, gegen
Mittag."
Damit war Zane entlassen. Sie können gehen, Russell." Quinton
brachte ihn zur Tür. Ich erwarte Sie heute abend mit Ihrer Frau im
Casino." Er hatte schon die Hand am Türgriff, als er Zane fragte:
Sie weiß nichts von unseren Geschäften, nicht wahr?"
Nichts an Whitneys Verhalten ließ darauf schließen, daß sie
etwas ahnte. Zane schüttelte den Kopf. Nur das, was ich ihr erzählt
habe."
Genau das wollte Quinton hören. Dann lassen Sie es dabei.
Frauen können mit solchen Dingen oft nicht umgehen. Ich finde,
sie erfüllen ihren Zweck am besten, wenn man ihnen nicht zuviel
verrät."
Zane überlegte, was Whitney wohl zu dieser Ansicht gesagt
hätte. Quinton hätte sich noch gewundert, was in ihr steckte, wenn
sie nicht gestürzt wäre. Er schüttelte die Hand, die Quinton ihm bot.
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Ich werde es mir merken."
Zane beeilte sich, zu Whitney zu kommen. Während der
Verhandlungen mit Quinton hatte er die ganze Zeit ein ungutes
Gefühl gehabt. Er wußte, daß das nicht an Quinton lag, im
Gegenteil, Zane hätte sich besser auf das Gespräch konzentrieren
sollen. Deswegen war er ja hier. Aber selbst während er sich mit
Quinton unterhalten hatte, waren seine Gedanken immer wieder zu
Whitney abgeschweift.
Zane wollte nicht, daß sie allein war. Er war nun schon so nahe
am Ziel, daß er sich von Whitney ungern alles verderben lassen
wollte. Natürlich machte er sich nichts vor, was Quintons
väterliche Haltung ihm gegenüber betraf. Quinton gehörte zu den
Leuten, denen es leicht fiel, jemand umbringen zulassen, der ihnen
nicht gefiel. Mit Leuten wie ihm stellte man sich besser gut, wenn
man nicht gerade eine Achtunddreißiger in den Händen hielt.
Die Aufzugtüren öffneten sich. Als Zane den Korridor entlanglief,
fühlte er sich beobachtet, aber es war niemand zu sehen. Kein
Zimmermädchen, kein Kellner mit einem Rollwagen, keine
Videokamera. Das hieß nicht, daß Quinton nicht irgendwo auf dem
Stockwerk eine hatte verstecken lassen, obwohl Sheridan alles
überprüft hatte, bevor Zane das Zimmer bezog.
Die Überwachungskameras gehörten nicht unbedingt zum Hotel.
Quinton hatte gut geschalte und hochintelligente Leute zur Verfügung,
deswegen war Zane vorsichtig bei allem, was er tat und sagte. Er
hoffte inständig, daß Quinton sich nicht damit unterhalten hatte,
ihm und Whitney zuzusehen. An diese Möglichkeit hatte er bisher
noch gar nicht gedacht.
Ärger stieg in ihm hoch, aber er nahm sich zusammen.
Schließlich war das eine reine Vermutung, und er hatte genug
anderes zu tun, als sich darüber Gedanken zu machen.
Leise schloß Zane die Tür auf. Falls Whitney schlief, wollte er sie
erst wecken, wenn sie ins Casino mußten. Aber sie schlief nicht,
sondern saß hellwach auf dem Bett. Das überraschte ihn.
Offensichtlich hatte sie auf seine Rückkehr gewartet. Auf ihrem Schoß
lag seine Pistole. Zane verfluchte sich im stillen. Wie kam sie zu der
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Waffe?
Was hast du da?", fragte er betont locker. Als er sich
hinunterbeugen wollte, um sie auf die Wange zu küssen, zog
Whitney ihren Kopf zurück. Ihre Überraschung und ihr Schrecken
hatten inzwischen heftigem Zorn Platz gemacht. Das siehst du
ganz genau. Mach mir nichts vor, Zane." Sie nahm die Pistole und
hielt sie hoch. Sie war in deinem Koffer. Was hat sie dort zu
suchen?"
Unfähig, ihr darauf eine Antwort zu geben, konterte Zane: Was
hattest du in meinem Koffer zu suchen?" Aber Whitney war auf der
Hut. Lenk nicht ab, Zane, und versuch nicht, mich wieder ins Bett zu
kriegen, damit du nichts erklären mußt. Ich stelle jetzt die Fragen.
Ich will die Wahrheit wissen. Was machst du mit dieser Waffe?"
Whitney sprach betont langsam und deutlich.
Zane schob die Hände tief in die Hosentaschen. Ich brauche sie
für meinen Schutz."
Das kaufte sie ihm nicht so einfach ab. Wovor muß sich ein
Immobilienmakler schützen? Vor aggressiven Eichhörnchen?"
Zane ließ sich nicht provozieren. Ruhig antwortete er: Ich habe
dir nichts davon erzählt, weil ich dich nicht beunruhigen wollte."
Das mußte ironisch gemeint sein. Nun, das ist dir nicht
gelungen. Ich rege mich auf, ich rege mich sogar sehr auf. War er
verrückt? Was glaubte er eigentlich? Was machst du damit?
Pistolen durch die Gegend zu tragen ist illegal."
Er schüttelte den Kopf. Ich habe einen Waffenschein." Das
war nicht ganz richtig. Nur für die Waffe, die er ständig bei sich
trug, eine kleinere, an die er leichter herankam.
Whitney verstand nicht. Wenn du einen Waffenschein hast,
wieso versteckst du sie dann?"
Ich sagte doch gerade, ich wollte dich nicht beunruhigen. Außerdem
sind wir hier nicht im Wilden Westen, Whit. Man trägt die
Pistolen nicht mehr an der Hüfte." Zane sprach leise und
beruhigend. Es erstaunte ihn fast, wie leicht es ihm fiel, sie zu
belügen, und er verabscheute sich gleichzeitig dafür. Früher hatte
er Whitney nie belogen, nur einmal, aber davon wußte sie nichts.
Es war seine Lebenslüge.
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Er streckte seine Hand nach der Waffe aus. Darf ich?"
Whitney zuckte die Schultern. Nimm sie. Wirf sie weg." Zane
nahm die Pistole und legte sie vorsichtig zurück in den Koffer. Der
doppelte Boden war aufgegangen. Zane dachte an Quinton, der wußte,
daß das Geld nicht im Zimmer war. Offensichtlich hatten seine Leute
auch die Waffe nicht gefunden, sonst hätten sie sie bestimmt
mitgenommen.
Ich glaube, man wäre hier nicht begeistert, so etwas im
Papierkorb zu finden." Er schloß den Koffer und stellte ihn in den
Schrank.
Whitney fror. Sie fühlte sich betrogen. Wie konnte sie ihm
vertrauen, wenn es Dinge gab, die er ihr nicht sagen wollte? Was
wußte sie noch alles nicht? Das ist gar nicht komisch, Zane."
Er setzte sich zu ihr aufs Bett. Nein, du hast recht", sagte er
und nahm ihre Hand. Als Whitney sie ihm entziehen wollte, faßte
er sie fester. Aber du mußt verstehen, daß ich Angst um mein
Leben habe. Und um deines."
Meines?" Verständnislos blickte sie ihn an. Warum? Hat es mit
Quinton zu tun?"
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